Für Unternehmen
Ausbildungsvergütungen haben bei den vom BIBB befragten Auszubildenden im 2. Ausbildungsjahr eine große Relevanz. Besonders unter dem Gesichtspunkt des gestiegenen Durchschnittsalters der Auszubildenden auf 19,4 Jahre und der damit verbundenen gewünschten Unabhängigkeit vom Elternhaus bei gleichzeitig geforderter hoher regionaler Mobilitätsbereitschaft und teilweise produktivem Einsatz der Auszubildenden, lässt diese Relevanz der Ausbildungsvergütungen bei den Jugendlichen verstehen.
Abhängig sind Ausbildungsvergütungen im Durchschnitt, laut BIBB-Recherchen, von der Unternehmensgröße, der Region und dem Ausbildungsberuf. So erhalten Auszubildende in Kleinstbetrieben (bis zu 9 Beschäftigte) im Durchschnitt 42% weniger Ausbildungsvergütung als in Großbetrieben (ab 500 Beschäftigte). Ebenso übersteigen die Ausbildungsvergütungen im Westen mit durchschnittlich 486 € Netto um 27% die durchschnittliche Ausbildungsvergütung im Osten mit 383 € Netto. In der Sparte der befragten 15 Ausbildungsberufe zeigte sich, dass der Unterschied zwischen dem Ausbildungsberuf Bankkaufmann/frau mit 612 € Netto im Monat weit über den Ausbildungsvergütungen als Maler/in oder Lackierer/in mit durchschnittlich 333 € Netto im Monat, also um 46%, niedriger liegt.
Je niedriger die Ausbildungsvergütung, desto mehr Auszubildende geben an, neben ihrer Ausbildung zur Deckung ihrer Grundversorgung jobben zu müssen. Bei bis zu 400 € monatliche Netto- Ausbildungsvergütung sind das immerhin 32% der Jugendlichen.
In der Aufstellung eines Erklärungsmodells für die Zufriedenheit mit Ausbildungsvergütungen führt das BIBB folgende Faktoren auf:
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Literatur:
Beicht, U. & Krewerth, A. Geld spielt eine Rolle! Sind Auszubildende mit Ihrer Vergütung zufrieden?; In: BIBB-Report 14/10, Heft Juni 2010
Betriebe und Unternehmen sehen auch in Zukunft einen hohen Bedarf an attraktiven Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation sowie an dualen Studiengängen. Dies ist das Ergebnis einer Befragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) unter mehr als 400 Unternehmen im Rahmen des Projekts „AusbildungPlus“. Demnach gehen rund 63 % der befragten Betriebe von einem steigenden Bedarf an Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation im eigenen Unternehmen aus.
Wichtigste Ziele von Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation sind nach Ansicht der befragten Unternehmen die Verbesserung der sozialen Kompetenzen der Auszubildenden und deren berufliche Spezialisierung.
Darüber hinaus werden auch die Vermittlung von Fähigkeiten und Kenntnissen, die nicht durch die Ausbildungsordnung abgedeckt sind, sowie die Verbesserung der Allgemeinbildung genannt.
Weitere Informationen unter www.ausbildungplus.de
Die betriebliche Berufsausbildung lohnt sich für ausbildende Betriebe, obwohl sie zunächst Kosten verursacht. Dies ist besonders dem Nutzen zu verdanken, der durch die Übernahme der Auszubildenden erfolgt und im Zuge der demografischen Entwicklung eine immer größere Rolle spielen wird.
In einer repräsentativen Umfrage des Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wurden ca. 3.000 Unternehmen zu Kosten und Nutzen der Berufsausbildung befragt. Eine große Mehrheit gab an, dass sie mit dem Verhältnis von Aufwand und Ertrag „sehr zufrieden“ bzw.
„zufrieden“ sind. Nur 10% zeigten sich unzufrieden.
Die vom BIBB bestimmten Bruttokosten pro Ausbildungsjahr betragen im gesamtdeutschen Durchschnitt 15.288 € (siehe Abbildung 1), u.a. verursacht durch Personalkosten für Auszubildende und Ausbilder sowie Anlage- und Sachkosten (Prüfungsgebühren, externe Lehrgänge, etc.).
Demgegenüber stehen die Erträge, die der Auszubildende besonders im 3. und 4. Ausbildungsjahr erreicht und die von den Bruttokosten abgezogen werden. So ergeben sich schließlich Nettokosten von 3.596 € pro Jahr im Bundesdurchschnitt und bezogen auf die neuen Bundesländer im Durchschnitt ca. 2.557 € pro Jahr. Betrachtet man die einzelnen Branchen so ist festzustellen, dass in den Dienstleistungsberufen durch Erträge, die durch Leistungen der Azubis erzielt werden, zum Teil ein Nettogewinn entsteht. Das betrifft zum Beispiel den Handel, aber auch die Hotel- und Gaststättenbranche.
Den augenscheinlichen Nettokosten der Berufsausbildung stehen aber auch Einsparungen für die Unternehmen gegenüber. So müssen bei einem Verzicht auf die eigene Ausbildung Kosten für die Personalgewinnung berücksichtigt werden (Abbildung 2), die anfallen, um externe Fachkräfte vom Arbeitsmarkt einzustellen und die Leistungsunterschiede auszugleichen, die zwischen einer neu angestellten Fachkraft und einer im Unternehmen ausgebildeten Fachkraft bestehen. Bei der Entscheidung der Betriebe zur Ausbildung spielen, vor allem im produzierenden Gewerbe, die späteren Erlöse eine wesentliche Rolle.
Erfreulich ist, dass viele Mitgliedsunternehmen um den Nutzen einer Ausbildung im eigenen Haus wissen und Ihren eigenen Fachkräftenachwuchs selbst ausbilden.
Quellen:
Wenzelmann, F., Schönfeld, G., Pfeifer, H. & Dionisius, R. Betriebliche Berufsausbildung: Eine lohnende Investition für die Betriebe (2007) in: BIBB Report, 3. Jahrgang., Heft 8, März 2009
Die Halbierung der Schulabgänger in den neuen Ländern führt zu einem kontinuierlichen Anstieg der unbesetzten Ausbildungsplätze auf fast 34% in den neuen Bundesländern im Jahr 2008 (Abbildung 3), bestätigt das BIBB in den neuesten Ergebnissen des Ausbildungsmonitors. Das ist angesichts der demografischen Entwicklung der Zukunft eine ernstzunehmende Tendenz.
In der Befragung des BIBB gab die große Mehrheit der Betriebe als Begründung für die Besetzungsschwierigkeiten an, keine geeigneten Bewerber gefunden oder kurzfristige Absagen seitens der Jugendlichen bekommen zu haben. Jeder sechste Betrieb, insbesondere in den neuen Bundesländern, erhielt überhaupt keine Bewerbung von Jugendlichen.
Die Analyse des Bundesinstitutes für Berufsbildung zeigt auch, dass es Gründe für unbesetzte Ausbildungsstellen gibt, die die Unternehmen beeinflussen können.
Um vorhandene und dringend benötigte Ausbildungskapazitäten besser ausschöpfen zu können, müssen sowohl Jugendliche als auch Unternehmen ihre Anwerbe- bzw. Bewerbungsstrategien verbessern, rät das BIBB. Am praktikabelsten scheint es, die Vernetzung unter den Akteuren zu verbessern, Berufe bekannter zu machen, Hilfestellung zur Durchführung von Auswahlverfahren zu geben, Kontakte und Zusammenarbeit zwischen Schulen und Wirtschaft auszubauen und die Kommunikation über Messen, Börsen, Medien sowie die Einrichtung von Betriebspraktika zu verbessern.
Quellen:
Gericke, N., Krupp, T. & Troltsch, K. Unbesetzte Ausbildungsplätze – warum Betriebe erfolglos bleiben, Ergebnisse des BIBB Ausbildungsmonitors (2007) in: BIBB Report, 3. Jahrgang., Heft 10, September 2009
Fon (0 36 95) 85 88 98-0
Fax (0 36 95) 85 88 98-28
Ausbildungsbeginn 06.09.2021
06.05.2021
06.05.2021 Vorbereitung des Ausbildungsjahres 2021/...
FORTFÜHRUNG PRÄSENZUNTERRICHT ab 11.01.2021 bei unseren Bildungspartnern!
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09.01.2021 Aktuelle Corona-Verordnung der Landesregierung...
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